"Als
Gott die Sonne, die Erde, die Berge und die Meere
schuf, und alles verteilte, stellte er
fest, dass von jedem ein bißchen übrig blieb. So
sammelte er die
Stückchen zusammen um ein Paradies daraus zu machen
" . |
Auf
diese Weise wurde die Provence erschaffen! |
|
Orange
: |
Orange
ist keine besonders aufregende Stadt, aber sie ist
der ideale Ausgangspunkt für Entdeckungsreisen in
die Provence. Sie besitzt jedoch einige
interessante Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel
das Römische
Theater, das
vermutlich um die Zeit zwischen 27 v. Chr. und
14 n. Chr. unter der Herrschaft des Kaisers
Augustus
gebaut wurde. Es bot über 10.000 Zuschauern Platz
und noch heute kann man sich eine eindrucksvolle
Vorstellung von dem halbkreisförmigen Theaterraum
machen, mit einer 60 m breiten Bühne, in deren
Mitte in einer Nische sich das Standbild des Kaisers
Augustus befindet. Die heute aus beigem Sandstein
bestehende Bühnenwand war einst mit Marmor
verkleidet und mit Säulen und Statuen geschmückt. Sie
besitzt drei Eingänge, der mittlere davon, die porta
regia war dem
Einzug des Kaisers vorbehalten. Das Amphitheater
in Orange wird als das am besten erhaltene römische
Theater der Welt angesehen.
Macht
man einen Spaziergang durch die engen Altstadtgassen
von Orange, wo sich die Kathedrale
und das klassizistische
Rathaus
befindet, und die an das Theater angrenzt, bekommt
man den Eindruck einer typisch provenzalischen
Stadt. Kleine Plätze von Platanen umsäumt, die
angenehmen Schatten spenden, und unter denen es sich
vor den kleinen Bistros und Bars gemütlich sitzen lässt,
von wo aus man das lebendige Treiben der Stadt
beobachten kann. |
|
durch
das Luberon : |
Durch
die Anregung eines Buches von Frederik Berger Die
Provencalin
haben wir auf einer unserer Reisen in die Provence
nach den Spuren dieser bemerkenswerten Person
gesucht. Die Geschichte spielt im heutigen
Nationalpark Luberon
im 16. Jh. zur
Zeit der Religionskriege, in denen die Waldenser
erbittert verfolgt und getötet wurden. So haben wir
uns eines Tages auf den Weg gemacht um die Orte des
damaligen Geschehens wieder zu entdecken. Wir fuhren
auf der Departementale (D)950 nach Carpentras.
Carpentras wurde von 1357 - 1379 mit einer
Stadtmauer umgeben, die aber bis auf die zinnenbekrönte
Porte Orange
im 19. Jahrhundert wieder zerstört wurde. Ein wenig
unterhalb der Porte Orange hat man einen herrlichen
Blick auf die Dentelles
de Montmirail und
den Mont
Ventoux.
Heute gibt es anstelle der Stadtmauer den
platanengesäumten Boulevardring. Die Stadt, die
schon zu keltischen und römischen Zeiten ein
bedeutender Handeltort war ,ist heute Umschlagplatz
für Weintrauben, Kirschen und Erdbeeren. Im Zentrum
der Stadt befindet sich die romanische Kathedrale
St. - Siffrein, die
zwischen 1404 und bis ins 17. Jahrhundert hinein
erbaut wurde. An der Nordseite der Kirche befindet
sich der römische Ehrenbogen, der aus dem 1.
Jahrhundert stammt. Er zeigt eine Darstellung zweier
Keltenkrieger, die an einen Trophäenbaum gekettet
sind. Zu erwähnen sind noch das mächtige Palais
de Justice (Gerichtsgebäude)
im Stil des römischen Barock, das wir nicht von
innen gesehen haben, sowie das Hôtel
- Dieu aus
dem 18. Jh. im Stil des klassisch, französischen
Barock. Weiter geht's auf der D31 bis zu einer
Kreuzung mit der N100 bis Isle-sur-la-Sorgue und
nach Durchfahren des Ortes bleiben wir auf der N100
bis nach Courtellet, biegen dort ab auf die D2 und
kurz danach links ab in Richtung Maubec und Oppéde-le-Vieux,
unserem ersten Zielort. Die restaurierten Häuser
aus dem Mittelalter und der Renaissance stehen zu Füßen
der Kirche und der Burg von Raymond VI. von
Toulouse, 1209 erbaut. Heute ist es eine
beeindruckende, düstere Ruine. Sitz des Barons
von Oppéde, Jean
Maynier,
der im 16. Jahrhundert ein erbitterter Kämpfer
gegen die Waldenser war und sie tötete, wo immer er
ihrer habhaft werden konnte. Wenige Kilometer östlich
von Oppéde-le-Vieux treffen wir auf den Ort Ménerbes,
der hoch oben auf einem
Felsen thront. Der Ort leistete den katholischen
Truppen während des Religionskrieges fünf Jahre
lang erfolglosen Widerstand. Es ist ein altes,
malerisches Dorf, mit engen, steilen Gassen, einer
Kirche, Rathaus und Resten einer Befestigungsanlage.
Vor allem aber hat man einen herrlichen Blick von
dort über die mit Weingärten bedeckte Ebene von
Cavaillon. Von Ménerbes aus fahren wir auf der
schmalen Landstrasse über
Lacoste und
dann hoch zum malerischen Ort Bonnieux.
Er liegt auf
einer Anhöhe. Bonnieux ist eine der malerischen "villages
perché". Vom höchsten Punkt der
Ortschaft, einer Wehrkirche, überblickt man die
bewaldeten Hänge des Luberon. Die nächste Station
unserer Entdeckungsfahrt ist Lourmarin,
das wir über die D943
erreichen. Die Strasse führt durch eine herrliche
Berglandschaft und Lourmarin ist wunderhübsch darin
eingebettet. Lourmarin hat ein sehr schönes
Renaissanceschloss, das während der französischen
Revolution zerstört wurde und von einem
Industriellen fast stilgerecht wieder aufgebaut
und möbliert wurde. Auf dem Friedhof liegen Albert
Camus (1913 - 1960) und Henri Bosco begraben, der
lange Zeit Konservator des Schlosses war. Nächstes
Ziel unserer Reise ist La
Tour d'Aigues.
Über die D 973 in Richtung Pertuis geht es dort
hin. Kurz vor Pertuis biegen wir links ab auf die
D119 und später D956 und erreichen wenig später
den Ort. Die Hauptattraktion ist die alte Schlossruine.
Einst prächtigstes Renaissanceschloss der Provence.
Es war im 16. Jahrhundert das Schloss von Madeleine
d' Agoult (
die schöne Provenzalin) . Im 18. Jahrhundert
brannte es nieder. Die Ruinen werden fortwährend
restauriert, und der Innenhof mit Freilichtbühne
dient im Sommer zu Aufführungen und Konzerten aller
Art. Für das Eingangsportal
stand der Triumphbogen
von Orange Pate. |
|
Aix-en-Provence
: |
Ein
anderer Ausflug führte uns nach Aix-en-Provence.
Entremont,
3km nördlich
der Metropole selbst ist der Ursprungsort (Kelten)
von Aix. Im Tal des um 123 v. Chr. zerstörten
Oppidum durch die Römer, gab es warme und kalte
Quellen, die den Gliedern der römischen Krieger
Linderung versprachen. Der römische Statthalter
Gaius Sextius Calvinus taufte die neu entstehende
Siedlung Aqua
Sextiae Salluviorum.
Unseren Rundgang beginnen wir in der Avenue Victor
Hugo, weil wir dort einen guten Parkplatz finden.
Wir gehen von dort zur Rotonde,
erbaut 1860 mit
einem Brunnen im Stil des zweiten Kaiserreichs. Der
Brunnen wird von drei Statuen gekrönt, eine für
die Justiz
(blickt Richtung Cour Mirabeau), eine für die Landwirtschaft
(Blickrichtung Marseille) und eine für die schönen
Künste
(nach Avignon zu blickend). Auf seinem Rand liegen Löwenpaare
und der hektische Verkehr donnert um ihn herum. Wir
flanieren den Cour
Mirabeau
entlang, der überfüllt ist mit Touristen, aber
trotzdem sehr reizvoll ist. Benannt ist diese
Flanierstrasse nach dem Grafen Mirabeau (1749 -
1791), der 1789 als Deputierter in die Pariser
Nationalversammlung ging. Er wurde 1649 angelegt und
stellt die Verbindung zwischen dem Mazarin Viertel
und der Altstadt her. Wir gehen ihn entlang und
kommen zum ersten Brunnen, der Fontaine
des Neuf Canons (1691),
der folgende ist die Fontaine
d'Eau Chaude
(1734), auch der "bemooste Brunnen"
genannt, er wird von einer Thermalquelle gespeist.
Am anderen Ende des Cour Mirabeau befindet sich dann
die Fontaine
du Roi René
(19. Jh.),
ein Werk des Bildhauers David d'Angers. Die Statue
zeigt den König mit einer Traube in der Hand : er
war es, der die Muskatellertraube in der Provence
einführte. Über die Passage Agaard gelangen wir
zur Place de Verdun mit dem Palais
de Justice
(Justizpalast). Er wurde an der Stelle errichtet an
der sich der Palast der Grafen der Provence befand.
Im 16. Jh. beherbergte er das Parlament und wurde
Ende des 18. Jahrhunderts abgerissen, und durch den
heutigen, nach den Plänen von Perchaud 1832
fertiggestellten, ersetzt. Dreimal wöchentlich
findet auf dem Platz ein Floh- und Trödelmarkt
statt. Gleich nebenan sehen wir die Eglise
de la Madeleine,
die im 17. Jh. erbaut wurde. Sie hat im Inneren
zahlreiche Werke der sakralen Kunst u.a. einen Altar
mit der Darstellung der Verkündigung (1444). Wir
gehen über die Rue Montigny, die Rue Matheron und
die Rue Curie zur Kathedrale
St. Sauveur.
Hier sind die Architekturstile vom 5. bis zum 17.
Jh. vereint, römische Grundmauern, merowingisches
Baptisterium, Kreuzgang aus dem 12. Jh., das berühmte
Triptychon
mit der Darstellung des brennenden Dornbuschs von
Nicolas Froment (1476). Die Portalflügel stammen
aus dem 16. Jh. Gegenüber der Kathedrale ist der
Universitätsplatz. Dort befindet sich die alte
juristische Fakultät, erbaut 1734 von George Vallon.
Heute ist darin das Institut für politische
Wissenschaften untergebracht. Auf unserem Weg zurück
zu unserem Auto durchqueren wir die ganze Altstadt
mit engen Gassen, noblen Geschäften und einem geschäftigen
Treiben von Einheimischen und auch Touristen. Es ist
ein Spaziergang der sehr interessant ist, uns zu
gleicher Zeit die wunderschöne Stadt entdecken lässt.
Ausserdem
ist natürlich Aix-en-Provence auch der Geburts- und
Sterbeort von Paul
Cézanne,
einem der bekanntesten Maler Frankreichs. Er wurde 1839
in der Rue
de l'Opera geboren.
Außer seinem Jurastudium, das er abbricht, besucht er
die städtische Zeichenschule von 1858 bis 1859. 1860
erhält er dort für eine gemalte Personenstudie den
2. Preis. Er beschließt Maler zu werden. Im Herbst
1866 schafft Cézanne eine ganze Serie von Bildern mit
dem Malmesser (Stilleben, Porträts). 1886 heiratet er
Hortense Figuet, die er an der Académie Suisse 1869
kennengelernt hat. 1872 wird sein Sohn Paul geboren.
Seine berühmtesten Gemälde sind u. a. : das Sainte
Victoire Gebirge,
Gardanne, die Bucht von Marseille von l'Estaque aus,
der Musenkuss, Badende, Stilleben mit Zuckerdose,
Birnen und blauer Tasse, Frauenakt mit Spiegel,
Bildnis Madame Cézanne, die Apotheose Delacroix's, Selbstbildnis
mit Staffelei und
viele Landschaftsbilder aus der Umgebung. Paul Cézanne
schreibt 1906 an seinen Sohn :
"Ich ziehe jeden Tag in
die Landschaft hinaus,
die Motive sind schön und ich verbringe so meine Tage in
angenehmerer Weise, als irgendwo sonst".
Cézanne
stirbt am 23. Oktober 1906 in Aix in seiner Wohnung in
der Rue
Boulegon. Vom Fremden- Verkehrsamt aus kann man nach
Metallplaketten
mit
seinen Namen darauf seinen Spuren folgen .
|
|
Marseille
: |
An
einem anderen Tag unseres Urlaubs beschlossen wir Marseille
zu besuchen und zu entdecken. Marseille hat 800.000
Einwohner und ist somit die drittgrößte Stadt
Frankreichs. Aber auch die älteste. Gründungsdatum
600 v.Chr.
Wir nehmen diesmal die Autoroute 7, die uns von
Orange aus schnell direkt nach Marseille bringt. Sie
geht nahtlos über in den Quai de la Juliette, den
Quai de la Tourette an der Kathedrale La Major
vorbei und am Fort
St. Jean,
in die Promenade
Brauquier und den Quai du Port. Wir sind direkt am Alten
Hafen. Dort
finden wir mühelos linkerhand in einer
Parallelstrasse ein Parkhaus, in dem man zu einem
vernünftigen Preis das Auto abstellen kann. Wir
gehen zurück zum Quai du Port. Immer am Hafenbecken
entlang passieren wir das Rathaus und haben dabei
stets einen herrlichen Ausblick zur Kirche Notre-Dame
-de-la Garde.
Wir erreichen den Quai des Belges und stoßen da auf
die Kirche St.- Ferréol mit schöner, barocker
Fassade. Über die Rue Bir-Hakeim kommen wir zum Centre
Bourse/Musée d'Histoire
von Marseille, und den Jardin des Vestiges mit
Ausgrabungen (1963) von Hafenbefestigungen und
Kaimauern aus griechischer und römischer Zeit. Über
den Cour Belsunce gelangen wir zur Cannebière,
gesäumt von Banken, Kaufhäusern, Kinos und
Schnellrestaurants, die ihren Namen den einst an
dieser Stelle gepflanzten Hanffeldern verdankt. Auf
ihr gehen wir am Place General de Gaulle vorbei, mit
hübschem, altem Pferdekarussell,
und kommen nun wieder zum Quai des Belges zurück.
Von hier aus gehen die Ausflugsboote zum Chateau
d'If ab. Es
wurde auf Veranlassung von Francois I. 1516 -1531
gebaut. Berühmt wurde es durch Alexandre
Dumas "Der Graf von Monte Christo". Der
Graf von Mirabeau, sowie Protestanten und
Kommunarden waren um 1870 in den zugigen Zellen
eingekerkert. Am schönsten ist der Blick von hier
auf das hochhausbestandene Marseille, umschlossen
von der Chaîne de l'Estaque, der Chaîne de
l'Etoile, des Montagnes de St. Cyr und de
Marseilleveyre. Wir umrunden weiter das Hafenbecken
auf dem Quai de Rive Neuf und haben von dort wie auf
unserem ganzen Weg einen herrlichen Blick auf den
alten Hafen, der mit Segelyachten aller Art und
aller Nationalitäten angefüllt ist. Ehe wir am
Nachmittag zu unserem Parkhaus zurückkehren,
bummeln wir noch durch die Gassen und Strassen rund
um den Hafen. Eine wunderschöne Besichtigungstour
ist zu Ende. |
|
Camargue
: |
Was wäre
ein Urlaub in der Provence ohne Tour
in die Camargue.
Südlich von Arles
beginnt sie im Mündungsdelta der Rhone. Das Wort
Camargue hat seinen Ursprung im indogermanischen und
bedeutet Insel. Und die Camargue liegt tatsächlich
wie eine Insel zwischen den beiden Mündungsarmen
der Rhone, der Petit
Rhone und der
Grand
Rhone.
Ein großer Teil ist Naturschutzgebiet, man sieht
sie jedoch die Wildpferde
und die Rinderherden.
Wir fahren von Orange kommend über Arles und dann
auf einer Nebenstrasse an kleinen Orten vorbei durch
eine wunderschöne Landschaft nach Les-
Stes. - Maries- de - la -mer.
Auf dem Weg dorthin fahren wir immer wieder an den
sogenannten Mas
vorbei, Hotels im Haziendastil, in denen man weiße
Camargue - Pferde mieten kann und unter Führung
eines Gardien die Sumpflandschaft erkunden kann : Promenade
à cheval. Visitez les toros! Die
Camargue ist ein widersprüchliches Land : geformt
von Menschenhand um Salz zu gewinnen und Reis
anzubauen; durch seine wilden und geschützten Flächen
ist sie aber auch eine Kulturlandschaft, bewahrt
durch die schönen Leidenschaften und zahlreicher
Talente. Schriftsteller wie Frédéric
Mistral, der
große Meister der provenzalischen Literatur und
auch große Maler haben hier Halt gemacht wie Vincent
Van Gogh, der
1888 in Arles ankam ,um wie er sagte der grauen
Nebellandschaft des Nordens zu entkommen. Außer 40
km unberührter Küstenlandschaft ist der größte
Teil der Camargue jedoch unzugänglich. In Stes.
Maries
angekommen, stellen wir unser Fahrzeug in der Nähe
des Yachthafens ab und machen uns auf um die kleine
Stadt zu erkunden. Wir durchqueren zuerst das
Viertel das sich am Strand entlang erstreckt wo sich
hauptsächlich für die Touristen ein Restaurant an
das andere reiht. Dann gehen wir auf die Kirche zu,
die eine Wehrkirche ist. Stes. Maries wird im 4. Jh.
v. Chr. zum erstenmal erwähnt, als Oppidum
Râ. Damals
lag das Oppidum auf einer Insel zwischen den beiden
Rhonearmen und im Jahre 40 soll die Heiligengruppe
aus Palästina dort gelandet sein. Durch
Jahrhunderte hindurch den Angriffen verschiedener Völkerstämmen
ausgesetzt, bauten die Bewohner an der Stelle eines
früheren Oratoriums vom 9. bis zum 14. Jh. an ihrer
trutzigen, sandsteingelben Wehrkirche.
Sie gehörte zu den schönsten Sakralbauten der
Provence. Mauern, hochaufragend, fensterlos, eine
Apsis die sich zu einem Donjon
emportürmt und eine Hochkapelle
(Reliquienaufbewahrung der beiden Marien). Um das
mit Steinplatten gedeckte Dach herum läuft ein
Wehrgang mit Zinnen. Der Blick von dort oben geht
hinunter zum Yachthafen und in die belebten Gassen
um die Kirche herum. Jedes Jahr am 24. und am 25.
Mai findet in Stes.-Maries-de-la-mer die Wallfahrt
der Zigeuner
statt, dann geht es dort zu wie in einem
Ameisenhaufen. |
|
zur
alten Brücke |
Unser
Ausflug führt uns zurück in Richtung Arles auf der
D570, in Arles biegen wir auf die D35 ab und von
dort nach etwa 2km zweigt eine kleine Nebenstrasse
ab mit einem kaum sichtbaren Schild, das anzeigt,
dass es hier zu der alten
Brücke geht,
die einst Vincent
Van Gogh malte.
Als wir dort ankommen herrscht eine Stille und
irgendwie hat man das Gefühl von Einsamkeit. Nur
ein einzelner Angler sitzt ein wenig flussaufwärts,
unbeweglich. Eine Idylle die uns sehr beeindruckt.
Wir verweilen ein wenig und setzen dann
unseren Weg fort, zurück nach Arles wo wir das
grandiose Amphitheater,
genannt Arènes
und das darum herum liegende alte Stadtviertel
besichtigen. Es steht auf der höchsten Stelle der
Stadt. In Arles hatten im 6.Jh. v. Chr. die Griechen
und die keltoligurischen
Salier die
Handelsniederlassung und das Oppidum
Arelate
(Stadt neben den Sümpfen) errichtet. Heute hat die
Stadt um die 51 000 Einwohner und lebt vom
Reishandel und landwirtschaftlichen Produkten der
Umgebung. Zurück geht's wieder auf die D570
Richtung Norden, und kurz nach dem Ausgang aus der
Stadt biegen wir rechts ab nach Abb und von dort
weiter auf der D11 nach Fontvieille. Im Chateau
Montauban wohnte der Dichter
Daudet. Ganz
in der Nähe finden wir eine alte Mühle, die "Moulin
de Daudet".
Nach der Legende lebte der Dichter längere Zeit
dort und schrieb angeblich in ihr viele seiner
Romane. |
|
Vaison-la-Romaine
und Mont Ventoux : |
Einer
unserer Ausflüge führt uns nach Vaison-la-Romaine
und zum Mont
Ventoux, den
heiligen Berg der Provenzalen. Wir fahren von Orange
auf der D975, einer Nebenstrasse, über
Camaret-sur-Aigues, Travaillan, und Rasteau nach Vaison-la-Romaine
am Fluss Ouvèze, der 1992 im Laufe eines Unwetters
in kurzer Zeit so gewaltig anschwoll und eine
Siedlung am Stadtrand zerstörte, ja sogar Tote
forderte. Als wir da waren, sahen wir den Fluss als
winziges Bächlein, kaum zu fassen was damals
geschah. Es gibt eine Ville
Haute
(mittelalterliche Oberstadt), mit malerischen, engen
Gassen und über ihr auf einem Felsen die im 12. Jh.
errichtete Burg Raymond von Toulouse. Über
eine Steinbrücke
aus der Römerzeit gelangt man über die Ouvèze in
die untere Stadt, mit einem weitläufigen Ruinenfeld
der antiken
Stadt. Man
nimmt an, dass in dieser Stadt römische Pensionäre
ihren Lebensabend verbrachten. Die Ausgrabungen
zeigen Reste von Villenanlagen, eine "basilika"
(Markt und Gerichtshalle), drei Bäder und Reste
eines römischen Theaters. schon im 2. Jh. vor Chr.
erhielt Vasio
Vocontiorum
weitgehendste Selbstständigkeit. Die romanische
Kathedrale Notre-Dame-de-Nazareth
wurde ab dem 13. und 14. Jahrh. dem Verfall überlassen,
da die Bürger sich der Sicherheit wegen in die
befestigte Oberstadt zurück zogen. Der Altar der
Kirche in der Hauptapsis stammt wahrscheinlich aus
der Erbauungszeit, der weiße Marmoraltar in der
Seitenapsis aus dem 10. Jahrh. und der Bischofsthron
aus dem 11. Jahrh. Es gibt auch einen Kreuzgang mit
schönem Kapitellschmuck. Ein immer noch sehr schönes
Bauwerk, das die Besichtigung lohnt.
Weiter
geht's auf der D938 nach Malaucène. Wir umrunden
das kleine Städtchen auf einer Platanenallee,
besichtigen aber zuvor das Stadtzentrum mit einem
schönen Brunnen, einem Waschhaus und einer
Wehrkirche aus dem 14. Jahrh. Von Malaucène aus führt
die D974 in Serpentinen hoch zum Mont
Ventoux. Die
Strasse hat ganz phantastische Aussichtspunkte und
geht am Anfang meist durch Waldgebiet. Am Gipfel des
Berges (1909 m), der kahl ist und über den der Wind
bläst, finden wir ein Hotel vor, eine Radar- und
Wetterstation, sowie einen Fernsehturm und die
moderne Kapelle St.-Croix. Die Aussicht von hier
oben ist, klares Wetter vorausgesetzt, und das
hatten wir glücklicherweise, einfach atemberaubend.
Im Norden die Alpen, im Süden reicht der Blick bis
fast ans Meer. Noch heute führt die Tour de France
über diesen Gipfel, eine Tortur! Über den Col de Têmpetes
(Unwetterpass), 1829 m hoch, gelangen wir zu einer
Weggabelung und fahren auf der D974 über Bedoin
unterhalb von Malaucène auf die D938 und auf ihr
nach Carpentras und auf der Departementale 950
wieder zurück nach Orange. |
|
Fontaine-de-Vaucluse
und Gordes : |
Auf
unserem Weg ins Languedoc besuchen wir noch die Fontaine-de-Vaucluse.
Dazu nehmen wir wieder den Weg nach Carpentras
und fahren von dort auf der D938 in Richtung Pernes-les-Fontaines
und Isle-sur-la-Sorgue.
Vor dem kleinen Ort Fontaine-de-Vaucluse parken wir
unser Auto und laufen auf einem bequemen und
wunderschönen Weg (Chemin de la Fontaine) zur
Quelle des Flusses Sorgue. Zunächst an Andenkenläden
und Straßencafés vorbei. Dann führt der Weg
unterhalb einer Burgruine immer an dem Fluss Sorgue
entlang, in dem sich Wasserpflanzen wie dunkelgrünes
Haar in der Strömung schlängeln. Am Ende des Tales
(lat. vallis clausa), überragt eine steile Felswand
die Quelle
des Flusses Sorgue. Es ist übrigens die größte
Quelle Europas. 308 m tief liegt der Quellenboden.
Wir besuchen auf dem Rückweg noch eine Papiermühle,
wo Papier noch nach der alten Schöpfmethode
hergestellt wird. Es war ein lohnender,
interessanter und wunderschöner Ausflug.
Wieder
zurück am Auto fahren wir über schmale
Nebenstrassen nach Lagnes und Cabrières-d'Avignon
hoch nach Gordes.
Dieses Städtchen scheint am Felsen zu kleben, der
über dem Tal der Coulon aufragt. Das
Renaissanceschloss ließ Bertrand de Simiane 1525
samt einer mittelalterlichen Burg der Herren von
Agoult bauen. Es ist ein pittoreskes Felsennest mit
winkeligen Gassen und herrlichen Ausblicken auf die
umgebende Landschaft. Auf dem Rückweg besuchen wir
noch das Village des Bories, Rundbauten errichtet
aus Steinen ohne Verwendung von Mörtel, die sich
oben zu einer Kuppel schließen. Sie datieren aus
dem 16. - 19. Jahrhundert. Es handelt sich hierbei
um eine früher von Gordes abhängige Agrarsiedlung. |
|
Roussillon
: |
Weiter
geht's auf der D2, und nach etwa 5km biegen wir
rechts ab zur Ockerstadt Roussillon.
Die Häuser des malerischen, kleines Ortes sind in
allen Ockerfarbtönen gestrichen, denn die
nahegelegenen Ockerbrüche dienten sowohl den früheren
Höhlenbewohnern zum Bemalen ihrer Behausungen, als
auch den Bewohnern von Roussillon als Anstrich für
ihre Häuser. Wir machen einen >Ockerspaziergang<
(sentier des ocres) zu den im Tagebau betriebenen Ockerbrüchen.
Ein grandioser Anblick der Ockerfelsen
in allen Farbtönen. Nachdem wir noch zum
Glockenturm mit Kirche hochgestiegen sind, was der höchste
Punkt des Ortes ist und einen herrlichen Rundblick
gestattet, machen wir uns auf den Weg in Richtung
Avignon, der ersten Etappe unserer Reise ins
Languedoc |
|
Avignon
: |
Avignon
liegt an der Grenze zum Languedoc
und am nächsten Morgen machen wir uns auf die Stadt
zu entdecken. Schon in den Zeiten des Neolithiums
siedelten Menschen am Felsen (Rocher de Dom). Auch
die Römer ließen sich in >Avenio<
nieder. Im 12. Jahrhundert erkämpfte sich die
Stadt die Freiheit von den feudalen Herren, aber
Karl von Anjou schaffte sie im Jahre 1251 wieder ab.
1791 fiel Avignon an Frankreich. Heute hat die
lebendige Hauptstadt des Departements Vaucluse ca.
90 000 Einwohner. Eine beeindruckende Stadtmauer
umgibt den Ort mit vielen Toren und die Rhone
sucht sich ihren Weg an der Stadt vorbei. Wir
beginnen unseren Rundgang beim Papstpalast
am Place du Palais. Die Innenräume des Palastes
haben wir nicht besichtigt. Der 50 m hohe Tour de la
Campane an der linken Ecke, gehört zum >Alten
Palast<,
erbaut von Pierre Poisson unter Papst Benedikt XII.
Die Gebäude umschließen einen trapezförmigen
Innenhof. Der >Neue Palast< wurde zum
größten Teil von Jean de Louvre unter Papst
Clemens VI. errichtet. Durch die Revolution, nach
der der Palast in ein Gefängnis umgewandelt wurde,
fiel zwar vieles der Zerstörungswut zum Opfer, aber
immer noch lässt er den Luxus der Diener Gottes
erahnen. Wir gehen weiter zur romanischen Kathedrale
Notre-Dame-des-Doms
aus dem
12. Jahrh. mit kannelierten Säulen und
korinthischen Kapitellen. Das Innere der Kirche im
harmonischen Barock- Stil verdient Beachtung durch
seinen ,aus Italien stammenden Bischofsthron (12.
Jahrh.) und den Evangelistensymbolen, Stier für
Lukas und Löwe für Markus. Ausserdem das Grabmal
von Papst Johannes dem XXII. im Flamboyantstil.
Anschließend steigen wir zum Rocher
des Doms empor
mit seinen Aussichtsterrassen, von denen aus man
jenseits der Rhone Villeneuve erblickt, die Pont
St.-Bénézet,
die Brücke,
die durch das Kinderlied >Sur
le pont d'Avignon...< weltberühmt
wurde. Sie wurde im 13. Jahrh. erbaut und hatte
einst 22 Pfeiler und eine Länge von 915 Metern.
Nach der Legende habe der Hirtenjunge Bénézet den
Befehl des Herrn erhalten diese Brücke zu bauen,
und mit Hilfe von allerlei Wundern ist es ihm auch
gelungen. Es sind aber auch noch andere Legenden im
Umlauf. Blickt man nach Süden, erkennt man den Lauf
der Durance von der Terrasse aus und im
Norden, kann man Chateauneuf-du-Pape
sehen. Ein
Spaziergang um den Papstpalast herum geht über die
teilweise in Fels gehauene Rue Peyrollerie, die
Strasse der Kesselflicker und die Strasse der
Weidenkorbflechter (Rue de la Banasterie), mit einem
schönen, barocken Stadtpalais und weiter zur
Chapelle des Pénitents Noirs aus dem 18. Jahrh. Sie
ist die einzige erhaltene Kapelle der >pénitents<,
der von Laien gebildeten Büßerkongregationen aus
Avignon, die für die Frömmigkeit der vergangenen
Jahrhunderte stand. Am Place de l'Horloge befindet
sich das Theater von Avignon und das Rathaus. Die
kleinen Gassen und Strassen sind mit Souvenirläden,
Imbissstuben und anderen Geschäften, dem Tourismus
dienend gesäumt und es herrscht rege
Betriebsamkeit, was kein Wunder ist. Avignon ist
eine Reise wert. |
|
Les
Baux : |
Unser
nächstes Ziel ist Montpellier. Um dorthin zu
gelangen benutzen wir jedoch nicht die >autoroute
9<
, sondern wir machen einen Abstecher nach Les Baux.
Wir verlassen Avignon auf der N570 und biegen nach
kurzer Zeit auf die D571 ab Richtung St.-Remy
-de-Provence.
Hier wurde 1503 der Mathematiker und Astrologe Nostradamus
geboren. Wir fahren durch die Ortsmitte und sehen
das Hôtel de Sade, ein Renaissancegebäude aus dem
15./16. Jahrh., sowie die Kirche St.-Martin mit
einer Säulenfassade. Dann erreichen wir über die
Avenue Pasteur und die Avenue Vincent van Gogh die
D5 Richtung Les
Baux. Wir
fahren die kurvenreiche D5 hoch und sehen kurz
darauf den Ort mit der Burg auf einem
Kalksteinplateau vor uns aufragen. Wir haben Glück
und ergattern einen Parkplatz. Sogleich begeben wir
uns in die Neustadt mit engen Gassen und malerischen
Häusern, die zum Teil noch aus der Renaissance
stammen. Es gibt hier natürlich eine Menge
Touristen und es werden zahlreiche provenzalische
Spezialitäten angeboten. Auf dem Place St.-Vincent
befindet sich die Kirche gleichen Namens aus dem 12.
Jahrh., in der jedes Jahr zu Weihnachten die
Mitternachtsmesse der Schäfer stattfindet. Ihr
gegenüber steht die Chapelle
des Pénitents Blanc
aus dem 17. Jahrh. Wir besuchen nun die Ville
Morte, die Oberstadt
gegen Eintrittsgebühr. Auf dem Felsplateau 900 m
lang und 200 m breit, einem Ausläufer der Alpilles
(kleine Alpen) wohnten schon in vorkeltischer Zeit
Menschen. Seigneur Pons I. und seine Frau Blismonde
haben den Felsen im 10. Jahrh. gekauft und Hugo des
Baux baute zum größten Teil diese mächtige Burg,
die auf der Spitze des Felsens thront. 1426 starben
die Seigneurs des Baux aus. 1528 kamen Burg und
Stadt an den Feldherrn Anne de Montmorency. 1632 ließ
Richelieu das >Ketzernest<
niederbrennen. Heute ist Schloss Les Baux in Besitz
des Fürstenhauses Grimaldi von Monaco. Wir betreten
nach Entrichten unseres Obolus die Oberstadt durch
das Hôtel - de-la-Tour-de-Brau (14. Jahrh.) durch
das der Weg zum Chateau führt. Er schlängelt sich
hoch, um den Felsen herum und wir gelangen zum Sarazenenturm,
der am Beginn des Burgplateaus aufragt. Die Burg ist
stark verfallen und die Kapelle St.-Cathérine sowie
der Burgfried aus dem 13. Jahrh. hängen
schwindelerregend an dem steilen Felsabsturz. Von
den zwei höchsten Aussichtspunkten, dem Monument
Charloun Rieu und den Ruinen der alten Burg sieht
man bei klarem Wetter bis zum Mittelmeer. Tief
ausgemeißelte Treppen führen in die Höhe. Man
trifft auf Turnierhöfe, den Grafensaal
mit Altan und gewölbten, romanischen Säulenfenstern.
Dann der Frauensaal,
die Kemenate in dem einst die Minnelieder erklangen.
Diese gewaltige Ruine mit zum Teil erhaltener
Felsenstadt gibt eine Vorstellung von der einst übermächtigen
und zugleich wunderschönen Befestigung. Im Vallon
de la Fontaine, zu Füßen der Felsenstadt liegen
neben dem aus der Renaissance stammenden Pavillon
der Königin Jeanne einige der schönsten
Nobelhotels der Provence. |
|
Über
Maussane
- les-Alpilles,
und Fontvieille fahren wir nach Arles und von dort
auf der N572 nach St. Gilles, Vauvert zur A9,
auf der wir nach Montpellier,
der Hauptstadt des Departement Languedoc-Roussillon
gelangen. |
zur
Bildergalerie |
Sollten
Sie dazu noch Fragen haben, bitte schreiben Sie uns,
wir versuchen zu helfen!
©
by
grafik-und-fotogalerie.de
all rights reserved
|
| | | |