Ach, ihr Freunde lasst euch sagen:
wieder hat es zwölf geschlagen!
Jahr für Jahr, am gleichen Tage stellt man sich
die bange Frage:
Was das neue Jahr wohl bringt, ob es vielleicht
glückt, oder misslingt.
Wenn im Sekt die Perlen brausen, fühlt mancher
leichtes Nabelsausen.
Freunde, blickt getrost nach vorn, blickt zurück
auch, aber ohne Zorn!
Denn das jüngst vergangne Jahr war, na, sag’n
wir mal, doch annehmbar.
Manches war zwar nicht vonnöten, und auch nicht
so oft konnt man mit H.Goethe’n
ums Verweilen der Stunde flehn, weil Der, Die,
und auch Das war soooo schön.
Als wir jung und knusprig waren, Himmelsstürmer,
süße Narren,
glaubten wir von jedem Jahre: diesmal, wirklich,
bringt’s das Wunderbare!
Ruhm und Geld und noch mehr Ehre, die ganz große
Liebe, Weltkarriere!
Aber, mählich lernt man sich bescheiden, und
nippen an den kleinen Freuden.
Die Gesundheit wird dann wichtig. Drum: lebt
brav, ernährt euch richtig!
Arbeit, das sieht jeder ein, muss halt mal so
gewissermaßen sein.
Hält sie ein erträglich Maß, macht auch Arbeit
manchmal richtig Spaß.
Tja, auch die Liebe wolln wir nicht vergessen.
Sind manche auch nicht drauf versessen,
wärmt sie doch zur rechten Stund unser Herz und
hält soooo gesund.
Heute ist noch alles offen. Lasst uns drum das
Beste hoffen
und im Neuen wie im Alten Jahre den Humor
behalten.
Und eines sollten wir uns wirklich gönnen:
oft und herzlich lachen können.